Das Internetgeschäft erfordert neue Wege beim Forderungsmanagement und Inkasso

Im Internet stehen immer mehr kommerzielle Angebote durch Online-Shops, Handelsplattformen, kostenpflichtige Services und Beratungsdienste bei der Nutzung durch Konsumenten im Vordergrund. Daher sind effiziente Abrechnungs- und Inkasso-Lösungen für Internetangebote und -inhalte gefragter denn je. Nur die Anbieter, die ihren Kunden für Online-Käufe und Online-Dienste einfache Bezahlwege – wie z. B. das Bezahlen per Rechnung oder per Überweisung – anbieten, werden sich dauerhaft in diesem Wachstumsmarkt behaupten.

Für diese Bezahlwege gibt es bei Online-Vermarktungen im Internet einige kritische Erfolgsfaktoren und es bedarf eines generellen Umdenkens beim Forderungsmanagement:

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Datenvalidierung

Im Bereich Online-Business sind neue Kunden für die Anbieter zunächst anonym und unbekannt. Der Vertrag mit dem Kunden wird i. A. in Echtzeit geschlossen. Die Leistung wird zum Teil auch direkt online erbracht oder aber sehr zeitnah initiiert. Hieraus ergeben sich besondere Anforderungen an das Forderungsmanagement und die Zahlungsabwicklung. Zentrale Herausforderung auf Anbieterseite hierbei ist es, in jedem Fall die Qualität der vom Nutzer angegebenen Kunden- und Transaktionsdaten abzusichern. Um Missbräuche und Forderungsausfälle zu minimieren, müssen die Kundendaten direkt mit Hilfe angebundener Referenzdatenbanken und Prüfroutinen validiert werden. Teilweise macht es Sinn, auch weitere Online-Sicherheitsmodule wie z.B. Mobile-TAN-Verfahren etc. in die Online-Checks mit einzubinden.

02

Zahlungsabwicklung

Weitverbreitet auf Anbieterseite sind Online-Bezahlverfahren wie PayPal und ClickandBuy sowie Online-Überweisungslösungen wie Giropay und Sofortüberweisung und Kreditkartenzahlung. Daneben werden auch Lastschriftzahlung und Überweisung eingesetzt. Aus Endkundensicht am beliebtesten ist jedoch nach wie vor ganz klassisch der Kauf auf Rechnung. Dieses Verfahren wird jedoch von Anbieterseite aufgrund bestehender Risiken eher selten eingesetzt. Studien bescheinigen allerdings, dass gerade dieses Zahlverfahren aufgrund der Endkundenakzeptanz sehr großes Umsatzwachstum auf Anbieterseite bringt und die Kundenzufriedenheit immens steigert. Oberstes Ziel ist es, eine möglichst hohe Erst-Zahlquote (=Zahlungssicherheit) für den jeweiligen Online-Anbieter zu erreichen und Ausfälle zu minimieren.

03

Anwalts-Forderungsmanagement

Falls ein Kunde nicht zahlt oder die Transaktion platzt, gilt es, die Forderung sehr zeitnah, möglichst einfach und sicher beim Kunden mittels automatisierten Anwaltsmahnschreiben geltend zu machen. Bei Verzug des Schuldners wird direkt vom Anwaltsbüro ein anwaltliches Mahnschreiben erstellt und versendet. Kommt es dennoch zu Forderungsausfällen kann die Forderung direkt ins Anwaltsinkasso übernommen werden. Durch Datenbanken wird die Wirtschaftlichkeit einer Beitreibung geprüft und danach werden weitere Inkassoschritte durch die Anwaltskanzlei eingeleitet. Dafür gibt es spezialisierte Anwaltskanzleien mit Systemlösungen für ein kostengünstiges und effizientes Forderungsmanagement. Im Vergleich zum konventionellen Mahnwesen und Inkasso wird eine deutlich höhere Netto-Zahlerfolgsquote bei gleichzeitig transparenten Gebühren auf Basis der Rechtsanwaltsgebührenverordnung erreicht. Bei freien Inkassoanbietern ist Letzteres oftmals genau nicht der Fall und die Verbraucher werden zum Teil mit horrenden Inkassogebühren konfrontiert.

04

Factoring

Alternativ zum Outsourcing des Forderungsmanagements gibt es für Internet-Anbieter sowie Webshops auch die Möglichkeit, im Wege eines Factoring-Verfahrens ihre Forderungen einfach zu verkaufen. Das Factoring kann wahlweise ab Entstehung und Fälligkeit der Forderung einsetzen oder ab Mahnung bzw. dem Inkasso. Die Themen ‚Zahlungssicherheit und Liquidität für die Diensteanbieter‘ sowie ‚Transparente Abrechnungswege für die Endkunden‘ stehen dabei immer im Vordergrund. Factoring für Online-Angebote bieten aktuell allerdings nur einige, spezialisierte Finanzpartner im Markt an.